Gestern habe ich mein Fernstudium im Fach
Wirtschaft für Ingenieure an der Ostfalia in Wolfsburg erfolgreich mit einem M.B.Eng. (Master of Business Engineering) abgeschlossen.
Hier ist der Abstract meiner Thesis:
App-Markets für Mobile Anwendungen: eine Marktanalyse nach Porter's Fünf Kräfte ModellHochentwickelte Mobilgeräte wie Smartphones und Tablet Computer sind einer der wachstumsstärksten Bereiche in der Informationstechnologie. Ein Grund für diesen Erfolg ist auch die Erweiterbarkeit dieser Geräte mit Apps, kleinen mobilen Anwendungen, die der Anwender dem eigenen Bedarf entsprechend selber installieren kann. Entwickler können ihre Apps auf den App-Märkten der Plattformhersteller wie Apple's App Store und Google's Android Market einer weltweiten Kundschaft anbieten. Trotz des starken Wachstums bei der Nachfrage nach Apps werden ein Großteil der Apps kostenlos bzw. zu vergleichsweise niedrigen Preisen angeboten. Es stellt sich die Frage, welche Kräfte und Faktoren den Wettbewerb in den App-Märkten beeinflussen.
Zur Analyse der Wirkkräfte in einer Branche bietet sich das von Michael E. Porter entwickelte Fünf Kräfte Modell an. Es analysiert die Wettbewerbsintensität nicht nur anhand des Wettbewerbs unter den etablierten Anbietern, sondern betrachtet zusätzlich die Kräfte: Bedrohung durch neue Anbieter, Bedrohung durch Substitute, die Macht der Abnehmer und die Macht der Lieferanten. Obwohl das Modell von Porter bereits vor über 30 Jahren entwickelt wurde und von diversen Autoren Kritikpunkte und Erweiterungen veröffentlicht wurden, hat das Modell bis heute nichts an seiner Aussagekraft eingebüßt.
Der Wettbewerb unter den bestehenden App-Anbietern wird zwar durch das Marktwachstum gedämpft, andererseits wird er durch die große Anzahl von Anbietern mit sehr heterogenem Hintergrund, dem großen strategischen Einsatz bei den meisten Anbietern und die durch das große bestehende Angebot schwierige Produktdifferenzierung verstärkt. Dazu kommt, dass die Plattformbetreiber die Eintrittsbarrieren aktiv niedrig halten und somit die Gefahr durch potenzielle Neuanbieter nachhaltig groß ist. Die Macht der Abnehmer ist zunächst durch die geringe Abnehmerkonzentration beschränkt. Allerdings können sich die Kunden sehr gut mit von den Plattfombetreibern bereitgestellten Werkzeugen über das Angebot informieren. Dadurch sind Apps in Qualität, Funktionalität und Preis sehr gut vergleichbar und nur hochwertige und preisgünstige Apps können sich durchsetzen. Die Macht der Lieferanten von Entwicklungswerkzeugen ist begrenzt, da die Plattformanbieter selbst kostenlose Werkzeuge anbieten. Lediglich der Mangel an Fachkräften erhöht die Kosten für die Hersteller. Schließlich sind höheren Preisen auch aufgrund der Existenz von attraktiven Substituten Grenzen gesetzt. Spezialgeräte wie Navigationsgeräte oder mobile Spielkonsolen können bestimmte Aufgaben der Smartphones oftmals besser lösen. Die größte Gefahr geht allerdings von kostenlosen mobilen Webseiten aus. Durch neueste Technik und verbesserten Netzausbau können diese in vielen Bereichen den Apps vergleichbaren Bedienkomfort bieten.
Bei Interesse kann die gesamte Thesis im PDF-Format
hier heruntergeladen werden.